- Cabernet Mitos
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Foto: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Foto: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Cabernet Mitos = Blauer Limberger x "Teinturier"
Synonyme: Zuchtnummer We 70-77-4F
gekreuzt 1970 an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg durch Dr. Schleip, Sortenschutz und Eintragung in die Sortenliste 24.01.2001
Triebspitze mit starker Anthocyanfärbung und mittlerer Wollbehaarung; Blätter mittelgroß, ungeteilt bis 3-lappig, gering blasige Oberfläche, gradlinige bis rundgewölbte Zahnung, wenig offene Stielbucht; Traube mittelgroß, mittel bis dichtbeerig; Beere klein bis mittelgroß, rundlich, schwarzblau, sehr starke Fruchtfleischfärbung mit dunkelrotem Saft, neutraler bis tanninbetonter Spezialgeschmack.
Starker aufrechter Wuchs mit geringer bis mittlerer Geiztriebbildung. Austriebszeitpunkt mittel-spät, Blütezeitpunkt mittel, Die Blühfestigkeit ist gut. Die Traube ist klein. Die Beeren sind sehr klein und dichtbeerig. Die Traubengröße ist mittel. Schalen und Rappenanteil sind im Verhältnis zu anderen Sorten sehr hoch.
Die Reife ist sehr spät und erfordert beste Standorte. Durch das Eintrocknen der Beeren kommt es im Herbst zu zusätzlichen Konzentrationseffekten. Es können z.B. bei der Maischeerhitzung technische Probleme (Anbrennen) entstehen. Die Mostgewichte sind mittelhoch, aber höher als Lemberger. Eine leichte Neigung zur Stiellähme scheint vorhanden zu sein. Diese derzeit am stärksten färbende deutsche Deckrotweinsorte bringt mittlere Erträge.
Im Sinne der angestrebten Beerenreife (Zucker, Aroma, Säure ) dürfen nur gute Lagen als Standort ausgewählt werden. Auf weniger triebigen Standorten sollten keine “schwachen” Unterlagsrebsorten verwendet werden.
Die Weine von Cabernet Mitos sind sehr stark bläulich-rot gefärbt und weisen recht hohe Gerbstoffgehalte auf. Sie sind sind außergewöhnlich körperreich und bestechen durch Fülle und Kompaktheit. Die Extraktwerte liegen in der Regel über 35 g / L. Beim sortenreinen Ausbau ist eine Barriquelagerung von Vorteil. Mit zunehmender Weinentwicklung bekommt der Wein deutliche Cabernet Sauvignon-Noten. Vornehmlich wird Cabernet Mitos als Deckrotwein bzw. als Cuvéepartner eingesetzt.
Spezialität mit dunkelrot gefärbtem Beerensaft. Als Cuvéepartner mit traditionellen Rotweinsorten eignet sie sich hervorragend zur Farbintensivierung. Selbständig ausgebaut, besticht der Wein durch seine Komplexizität und Fruchtaromen.
We 650 | |||
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-x
- Hill, B.; 1992: Interessante Rotwein-Neuzuchten. Weinwirtschaft Anbau H8, 16-23.
- Hill, B.; 1992: Bisherige Ergebnisse des Züchtungsprogrammes “Deckrotweinrebsorten” der LVWO Weinsberg. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 43, 23-30, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- LVWO-Homepage: Veröffentlichungen, Rebsorten/Züchtung.