Der Gutedel gilt als eine der ältesten Rebsorten. Seinen Ursprung soll der Gutedel in Ägypten haben, wo er seit rund 5.000 Jahren angebaut wird. Eine andere Interpretation legt den Ursprung der Rebsorte innerhalb der Region Palästina in das Tal des Jordan.
Mehrere Formen des Gutedels sind noch heute in der Oase Fayyum, rund 70 Kilometer südwestlich von Kairo zu finden. Die Römer sollen die Rebsorte dann nach Europa gebracht haben. Der Vicomte d’Auban, ein französischer Diplomat im Dienste von König Franz I., soll die Rebsorte dann im Jahr 1523 aus dem türkischen Konstantinopel nach Burgund gebracht haben. Im Ort Chasselas, südwestlich von Mâcon, soll der Gutedel dann erstmalig in Frankreich angebaut worden sein. Daher stamme die französische Bezeichnung "Chasselas" für den Gutedel.
Belege für seine Nutzung auf deutschem Boden stammen aus der Zeit zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Gutedel wurde zuerst in Württemberg und Franken angepflanzt, ein Jahrhundert später in Sachsen.
Eine größere Verbreitung innerhalb Deutschlands erfuhr der Gutedel erst durch die Aktivitäten des Markgraf Karl Friedrich von Baden, der 1780 aus Vevey am Genfer See, Pflanzgut in die Gegend südlich von Freiburg, dem heutigen Markgräflerland brachte.
Deutschlands bedeutendste weiße Neuzüchtung, die Sorte Müller-Thurgau, entstand aus einer Kreuzung zwischen Riesling x Madeleine Royale. Madeleine Royale seinerseits ist ein Sämling des Gutedels.
zum Stammbaum: n.n.