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Prior (pilztolerant)

VIVC19993 PRIOR Cluster in the field 18433

VIVC19993 PRIOR Cluster in the field 18434

Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY

  • Prior ANT 7366
  • prior b
  • 06220009TriebspitzePrior
  • Prior ANT 9438
  • Prior ANT 7363
  • Prior ANT 7365
  • Prior ANT 9441
  • Prior ANT 5343c
  • Prior ANT 5343b
  • Prior ANT 5345
  • Prior ANT 5345b
  • Prior ANT 7362
  • Prior ANT 9439
  • Prior ANT 7360
  • Prior ANT 5343
  • Prior ANT 5346
  • prior c
  • Prior ANT 7361
  • Prior ANT 7364
  • Prior ANT 5344
  • Prior ANT 9440
  • prior a

    Prior ist eine 1987 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige rote Sorte. Sier wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Joannès-Seyve 23-416 x Blauer Spätburgunder (als Muttersorte, ♀) und Bronner (als Vatersorte, ♂) gekreuzt. Die Rebsorte Bronner wiederum ging aus den Elternsorten Merzling (als Muttersorte, ♀) und Gm 6494 (als Vaterpopulation, ♂) hervor. Trotz des Einflusses der Rebsorte Joannès-Seyve 23-416 und Gm 6494 zählt Prior nicht zur Familie der Hybridreben.

    Norbert Becker nutzte zur Kreuzung dieser Sorte die Elternsorten Joannès-Seyve 23-416 x Blauer Spätburgunder als Mutter und Bronner als Vater, der wiederum aus der Kreuzung von Merzling X Gm 6494 (oder auch Geisenheim 6494) hervorging. Gm 6494 war eine Sämlingspopulation, die im Jahre 1964 durch Professor V. Kraus in der damaligen Tschechoslowakei aus den Rebsorten Zarya Severa x St. Laurent gekreuzt wurde. Prof. Kraus bot die Sämlinge Prof. Dr. Helmut Becker (1927-1990), damals an der Forschungsanstalt Geisenheim tätig, an, der die Bedeutung dieses Materials erkannte und es züchterisch in Nachkommenschaftsprüfungen weiterbearbeitete. Aus der Sämlingspopulation Gm 6494 wurde der Sämling Gm 6494-5 aufgrund seiner besonderen Leistungsfähigkeit ausgelesen und später unter dem Sortennamen Rondo als eigenständige Rebsorte vermehrt und in die Praxis gebracht.

    Norbert Becker recherchierte bei den Kreuzungen von Prof. V. Kraus aus dem Jahr 1964 für die Sämlingspopulation, die erst in Geisenheim die Bezeichnung Gm 6494 erhalten hatte, irrtümlich die Rebsorte Saperawi Severni als Vatersorte. Eine differenzierte Nachrecherche von N. Beckers Nachfolger Volker Joerger zusammen mit Kollegen von der Forschungsanstalt Geisenheim konnte den Irrtum aufgezeigen und die wahre Elternschaft gilt jetzt in Fachkreisen seit dem Jahr 2003 als gesichert geklärt.

    Prior wurde unter der Zuchtstammnummer FR 455-83 r vom Züchter geführt. Die Sorte besitzt Sortenschutz, der Eintrag in die Sortenliste wurde beantragt.

    Der Name "Prior" leitet sich vom lateinischen Wort für "der Frühere" ab.

     

    Die Blätter sind mittelgroß, drei- bis fünflappig und kräftig grün. Die Trauben sind nahezu dreieckig.

    VIVC19993 PRIOR Shoot tip 17794
    Foto: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
     

    VIVC19993 PRIOR Shoot tip 17793
    Foto: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
     

    Austrieb, Blüte und Reifungsbeginn erfolgen etwa eine Woche später als bei Burgundersorten. Die Frostfestigkeit gilt als gut. Die Sorte beansprucht gute und warme Lagen. Die Mostgewichtsentwicklung ist sehr langsam. Das Fruchtfleisch ist gallertartig und fest.

    Ertragsniveau 80-120 kg /ar. Mostgewicht 85-95 Grad Oe.

    WBI Rebsortenbroschüre PRIOR Page 1

    Die Reife ist eher spät. Daher besteht die Gefahr von Peronospora, wenn zu früh mit den Palneznschutzmaßnahmen geendet wird. Es besteht keine Toleranz gegen die Schwarzfäule. Wegen einer gewissen Verrieselungsneigung können die Erträge schwanken.

    Die Weine sind kräftig, stoffig, farbstoffreich und haben kräftige Tannine. Die Aromen erinnern an reife schwarze Süßkirschen. Wegen des gallertartigen Fruchtfleischs ist die Pressbarkeit der Trauben etwas erschwert.

    Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-x

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