Sehr alte Sorte, Mutation aus dem Grauburgunder, der seinerseits aus dem Spätburgunder entstanden ist. Der Weiße Burgunder wird auch Pinot Blanc, Pinot Bianco oder Klevner genannt. Er ist die hellste aller Burgundersorten und seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Lange wurde nicht zwischen dem Pinot Blanc, dem Chardonnay und dem Auxerrois differenziert, da diese nur durch geschulte Ampelographen und molekularbiologische Verfahren unterschieden werden können. In südlicheren Anbaugebieten fehlt der Sorte oft die Säure, dort wird sie daher oft vom Chardonnay verdrängt. Der Weiße Burgunder wird in vielen europäischen Ländern angebaut, vor allem in Frankreich (besonders im Elsass, und im Burgund, wo er als Ergänzung zu Chardonnay angebaut wird). In Deutschland nimmt der Anbau weiter zu. Er wächst in Norditalien in Friaul, Südtirol, Venetien und der Lombardei, in Österreich in der Steiermark, dem Burgenland, in Niederösterreich und Wien und in der Schweiz in den meisten Anbaugebieten.
Synonyme: Arnaison blanc, Auvernat blanc, Borogna bianco, Morrilon blanc, Pinot Bianco, Pinot Blanc, Pinot Blanc vrai, Pinot Branco, Weißburgunder, Weißer Klevner, Weißer Ruländer
Zum Stammbaum: n.n.
Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Mittlere bis hohe Lageansprüche. Der Weißburgunder treibt mittelfrüh aus und ist somit empfindlich gegen eventuelle späte Frühjahrsfröste. Ihn zeichnet jedoch bei guter Holzreife eine gute Winterfrosthärte aus. Er bevorzugt tiefgründige Böden, mittelstarker, waagrechter Wuchs, neigt zu mastigem Holz, keine erhöhte Krankheitsanfälligkeit, wird aber häufig vom Traubenwickler befallen. Es handelt sich um eine weinbaulich eher schwierige Rebsorte. Die dünnhäutigen Früchte verlangen eine sehr feinfühlige Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Außerdem reagieren sie stark auf Klimaschwankungen (Hitze/Kälte). In kühlen Weinbaugegenden sollten nur Winzer, die über gute südseitige Hanglagen mit fruchtbaren, warmen und genügend kalkhaltigen Böden verfügen, an die Anpflanzung dieser Sorte denken. Sie ist anfällig gegen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau. Des weiteren neigt sie zu Chlorose, Rohfäule und Virusbefall.
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Die heutigen qualitativen Erwartungen setzen mindestens 80° Oechsle voraus. Der Weißburgunder kann große Weine hervorbringen, Bukett an Apfel erinnernd.
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D 55 und 57 Klone des ehemaligen staatlichen Versuchsguts in Durlach (inzwischen vom WBI Freiburg mit betreut). Beide sind kompakt und sehr ertragreich.
Weissburgunder in der internationalen Rebsortendatenbank
http://en.wikipedia.org/wiki/Pinot_Blanc english
http://fr.wikipedia.org/wiki/Pinot_blanc francaise
http://nl.wikipedia.org/wiki/Pinot_blanc netherlands
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-0123633-18
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-x
Zörcher, H.; 1964: Erfahrungen mit Weißburgunderklonen. Weinberg und Keller (11), 111-126.
Fader, W.; 1974: Schwerpunkte weinbaulicher Arbeiten. - In: Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Landes- Lehr- und Forschungsanstalt für Wein und Gartenbau, Neustadt.
Adams, K.; 1991: Weißburgunderanbau in der Pfalz. Forschung-Schule-Praxis 39, 65-70.
Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung an der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88.
Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).